Seiten

Freitag, 3. Juni 2011

Fersehserie 5

Fersehserie 4

Fernsehserie 3

Fernsehserie2

Fernsehserie

Die Deutsche Sprache in Ghana - Delegiertenversammlung des Vereins Deutsche Sprache.

Die deutsche Sprache im ghanaischen Alltag


Ein Beitrag zur Delegiertenversammlung des Vereins Deutsche Sprache

3.-5. Juni 2011, Merseburg, Sachsen-Anhalt – Hayford A. Anyidoho.

Allen ist bekannt , dass kaum in einem Land in Afrika Deutsch Amtssprache ist. Jedoch hat Deutsch in den meisten französisch-sprechenden Ländern Westafrikas eine bedeutende Stelle im Schulprogramm gefunden. Dies mag, einerseits, an der Tatsache liegen, dass die ehemaligen Kolonien Deutschlands kurz nach dem Ende des ersten Weltkrieges von Frankreich und England geteilt worden waren. Andererseits haben die Franzosen in ihr Schulprogramm den Deutschunterricht eingesetzt und später den Kolonien dieses System aufgezwungen haben.

Ghana hat im Gegensatz den Deutschunterricht nicht willkommen geheißen, denn es war weder eine deutsche noch eine französische Kolonie im richtigen Sinne des Wortes gewesen . Dennoch bezeichnen die Historiker als ein Zeugnis des deutschen Kolonialismus in Ghana , ein grau-schwarzes Bauwerk, das die tropische Landschaft noch immer mächtig überragt: die von 1683 bis 1718 von Friedrich Wilhelm I gegründete Großfriedrichsburg.

Ungeachtet dessen sind die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Ghana traditionell freundschaftlich und umfassend. Bereits vor Ghanas Unabhängigkeit im Jahr 1957 bestanden relativ enge deutsch-ghanaische Beziehungen, insbesondere zu der zur vormaligen deutschen Kolonie Togo gehörenden und später Ghana zugeschlagenen Volta-Region. Diese Region profitierte auch in besonderem Maße vom Wirken deutscher Missionare (etwa der Bremer Mission), die dem Volk der Ewe die Schriftsprache brachten. Bis heute wird jahraus, jahrein in dieser Region nach den deutschen Spuren von deutschen gern erforscht, was die Leute da nicht zur Sau, sondern äußerst stolz macht.

Bevor ich aber von Hundersten ins Tausendste komme, muss ich auch es auch preisgeben , dass für die deutsche Sprache alle Hoffnung noch nicht verloren ist. Nämlich gewinnt Deutsch in Ghana allmählich an Boden. Kurz nach Unabhängigkeit Ghanas galt Deutsch als Pflichtsfach in der Schule. Erst nach Regierungsänderungen und den daraus ergebenen Abweichungen in den Schulreformen wurde Deutsch aus dem Schulprogramm ausradiert und blieb nur noch am Sprachinstitut der Universität Legon in Accra im Angebot. Die Amtssprache ist Englisch. Umgeben von frankophonen Ländern nimmt die Fremdsprache Französisch (rund 30.000 Schüler/Jahr) den höchsten Stellenwert ein, gefolgt von Spanisch und Arabisch.

Heute bieten zum Glück mehr als 5 private Universitäten und über 30 Schulen und Sprachinstituten Deutsch als Fremdsprache an. Das Interesse an dem Deutschunterricht wird immer größer. Daher wird Deutsch auch als zusätzlicher, freiwilliger Unterricht nachmittags in Deutschclubs angeboten. Nämlich 6 Sekundarschulen und zwei Grundschulen haben größere Deutschclubs. Davon sind zwei Sekundarschulen in der Volta Region ( Da unterrichte ich auch an manchen Wochenenden. Dafür werden genau Fahrkosten vom Goethe-Institut Ghana erstattet. Beide Schulen liegen nämlich 150 und 170 km von der Hauptstadt Accra, wo ich wohnhaft bin. Die Arbeit ist aber ehrenamtlich und soll ein Beitrag dazu sein, das Interesse an Deutsch steigen zu lassen . Darin sehe ich außerdem meine Aufgaben als VDS-Vertreter erfüllt ).

Fest soll man jedoch stellen , es herrscht in Ghana ein Mangel an kompetentem Nachwuchs an DeutschlehrerInnen , denn es gibt keine universitäre Deutschlehrerausbildung . Zu diesem Thema kann zur Zeit nur der Aufbau einer Germanistikabteilung an der University of Winneba, einer pädagogischen Hochschule , Verwendung finden. Das Projekt wird vom DAAD (Deutschen Akademischen Austauschdienst) unterstützt und hat erst 2010 angefangen.

Offizielle international anerkannte Deutschprüfungen werden nur vom Goethe-Institut Ghana, in Accra und seit März dieses Jahres auch in Kumasi (2.größten Stadt Ghanas) durchgeführt.

Das Goethe-Institut pflegt eigentlich schon seit 50 Jahren hauptsächlich die kulturellen Beziehungen zwischen Ghana und Deutschland. Die Aktivitäten reichen von dem breitgefächerten Sprachunterrichtsprogramm über Bildende Kunst, Musik und Tanz bis hin zu Literatur und Film. 2010 haben sich hier knapp 650 Teilnehmer für einen Sprachkurs bzw. eine Prüfung registriert.

Davon lernt mehr als die Hälfte wegen ihrer Ehepartnerin bzw. Ihres Ehepartners in Deutschland. Bekanntermaßen ist im August 2007 das Aufenthaltsrecht mit den Stimmen der großen Koalition geändert worden und dabei sind für den Ehegattennachzug einfache Deutschkenntnisse zur Voraussetzung für die Einreise nach Deutschland gemacht worden .

Überraschend ist es doch zu erfahren, wie die Zahl der mit deutschen Partnern bzw. Partnerinnen ehelich verbundenen Ghanaer unmerklich zunimmt.

Deutsch lernen soll auch spass machen, darum ist seit 2008 das deutsche Kulturfest, ein großes Festival für Deutschlerner und Deutschlehrer ins Leben gerufen. Dies ist, genauer gesagt, eine Initiative von dem ghanaischen Deutschlehrerverband , dem Goethe-Institut, und dem DAAD . Dieses Jahr wurde am 15. April unter dem Wahlspruch Fehler zu machen ist normal das 4. Kulturfestival ,an dem über 600 Deutschlerner und Deutschlehrer aus dem ganzen Land teilgenommen haben, auf dem Gelände des Goethe-Instituts in Accra veranstaltet.

Das wichtigste Anliegen dieser Veranstaltung ist, bei den jungen Deutschlernern Motivation zu schaffen und dadurch mehr Deutschlerner zu gewinnen.

Dafür vergibt das Goethe-Institut jedes Jahr Stipendien für Jugendsprachkurse in Deutschland und andere Jugendaustausche (Jugendparlament Elfenbeinküste und Uruguay, WM 2010 in Südafrika), Lehrersprachkurs, Deutschlehrerkolleg.

Hier erhalten auch die meisten DeutschlehrerInnen Stipendien zur Fort-und Weiterbildung in Deutschland .

Vor Ort aktiv sind auch deutsche Organisationen , wie die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die seit 2010 das Kulturfestival regulär unterstützt hat .

Auch die deutsche Botschaft widmet sich dem Kulturerhalt und zahlreichen Stipendien- und Weiterbildungsangeboten. Im Rahmen der Partnerschulinitiative des Auswärtigen Amtes werden nämlich zwei Regierungsgymnasien unterstützt. Eine kulturweit-Praktikantin ist seit Anfang Oktober 2010 an diesen Schulen im Einsatz.

An diesen genannten Organisationen reiht sich zuletzt der ghanaische Zweig des Vereins Deutsche Sprache , der eher den Deutschlernern am nächsten liegt.

Seit 2008 hat der Verein seinen Tätigkeiten eine neue Richtung gegeben. Zuerst der Lerner, dann der Lehrer heißt seine Philosophie . Der erste Tag der deutschen Sprache wurde am 18. September und am 9. Oktober 2009 in Aburi(etwa 40 Km nordwestlich von Accra) und in Accra veranstaltet. Daran sind knapp 150 Deutschlerner beteiligt.

Vom 23. bis 25. Juli 2010 war der Deutschclub der Germanistik-Abteilung von Universität Lome (Togo) zu Gast in Ghana. Das Treffen wurde vom Verein Deutsche Sprache organisiert und brachte Deutschclubs von Accra und Germanistikstudierende aus Togo zusammen. Die Aktivitäten reichten von deutschen Liedern (Musikvideos), über Theateraufführung auf deutscher Sprache, Gedichtsvorträge, Fußballspiel, bis hin zu einer Stadttour.

Der zweite Tag der deutschen Sprache wurde den ganzen November 2010 in vier verschiedenen Schulen und Universitäten gefeiert. Schwerpunkt war die Geschichte der Teilung und der Wiedervereinigung Deutschlands.

Außerdem betreue ich am Goethe-Institut vor Ort eine Dramagruppe , deren Tätigkeiten aus Gedichten Goethes, deutschen Liedern und Tanzen bestehen.

Für 2011 sind vielfätige Aktionen in Sicht.

Ich will aber nicht schließen ohne zu betonen, dass der Verein mehr Unterstützung braucht , um seinen Traum eines größten Deutschlernertages in Westafrika zur Verwicklichung zu bringen.

Zur Zeit sind das Goethe-Institut und die deutsche Botschaft die einzigen regulären Förderer der Veranstaltungen des Vereins. Wir würden uns freuen, wenn uns ein Buchverlag mit ein paar Lehrwerken unterstützen könnte.Wichtig ist , wenn wir regulär in Schulen von Zeit zu Zeit mit Lehrwerken und andere Unterrichtsmaterialien pratisch helfen können.
































Montag, 17. Januar 2011