Mittwoch, 10. Februar 2010
mein Engagement
Meine Begeisterung für die deutsche Sprache geht zurück auf die Jahre 1999-2002, als ich noch das Gymnasium besuchte. Im dortigen Deutschclub zeichnete ich mich durch die Teilnahme an vielen kulturellen Veranstaltungen aus und somit verdankte ich meinem Engagement für die deutsche Sprache den Spitznamen ,,Goethe ‘‘. Nach dem Abitur beschloss ich dann, an der Universität Lomé Germanistik zu studieren.
Die zwei ersten Jahre an der Germanistikabteilung der Universität Lomé (TOGO) haben mich in die deutsche Literatur eingeführt. Dabei interessierten mich die deutsche Kulturwissenschaft sowie die Geschichte der deutschen Literatur besonders stark und haben mich dazu bewogen, mich im dritten Jahrgang für deutsche Literaturwissenschaft als Hauptfach zu entscheiden.
Das Studium im dritten Jahrgang bereitet einerseits mit dem Schwerpunkt ,,Deutsch als Zweitsprache ‘‘auf das Berufsziel Gymnasiallehramt vor und führt andererseits zum Bachelorabschluss. Tatsächlich habe ich immer den Wunsch gehegt, an der Universität die Deutsche Altgermanistik zu dozieren. Dies ermöglichte mir, die ganze mittelalterliche Epoche gründlich zu verstehen, um mich mit der Klassik auseinandersetzen zu können.
Auch die Analyse der Werke von Johann Wolfgang von Goethe und anderen Autoren der Klassik verschaffte mir Zugang zum Verständnis der Epoche. Meine Leidenschaft für Gedichte hat ferner dazu beigetragen, mich nach und nach für Werke der mittelalterlichen Epoche zu interessieren.
Die Bachelorprüfung habe ich 2005 erfolgreich abgelegt und damit eine Teilzeit-Lehrstelle als Deutschlehrer am Gymnasium ,, Zile Monia‘‘ in Lomé erhalten. Dabei ging es um Grammatik der deutschen Sprache und um die Auseinandersetzung mit literarischen Texten. Und das alles sollte wiederum dazu dienen, sowohl meine Kenntnisse im Deutschen zu vertiefen als auch meine Lehrfähigkeit zu entwickeln. Dafür besuchte ich auch 2004-2006 das Institut für Erziehungswissenschaften derselben Universität und absolvierte ein Studium im Fachgebiet ,,Gymnasialdeutschlehramt‘‘.
Damit konnte ich mich aber kaum begenügen, denn mein Berufsziel verlangte mehr als dies.
2006 habe ich an der Germanistikabteilung mit dem vierten Jahrgang weitergemacht. Da habe ich die Gelegenheit gehabt, mich in die Komponenten der interkulturellen Literaturwissenschaft einzufinden. Besonders von großer Bedeutung war das Fach Komparatistik, die zwei Weltanschauungen durch literarische Werke von deutschen beziehungsweise afrikanischen Autoren gegenüberstellte. Für bedeutend hielt ich auch die Migrationsliteratur sowie die koloniale Belletristik. Dabei war der Schwerpunkt die Auseinandersetzung mit Themen wie ,,Europäische Schule und Identitätskrise ‘‘, ,,Europäische Schule als Entreebillet zur europäischen Kultur‘‘, ,, Schule mit tödlichem Ausgang‘‘, ,,Schule und das wahre Selbst‘‘ anhand von Werken von Cheikh Hamidou Kane, N’gugi wa Thiong’o , Friedrich Torberg, Thomas Mann unter anderen. Die Analyse und die Behandlung solcher Themen setzen sich mit der Entstehung bestimmter Bilder von Europa und Afrika auseinander.
Als Germanist aus einem Drittland finde ich es sinnvoll und passend diese zwei Welten miteinander zu vergleichen. Daher entschied ich 2006 nach meiner erfolgreichen theoretischen Magisterprüfung meiner Zulassungsarbeit ein umfassenderes Europa- Afrikabild zugrunde zu legen. Thema dieser Arbeit ist: Das Abendland als Traum eines besseren Daseins. Traum oder Illusion, anhand von Ken Buguls Le Baobab fou und El Lokos Der Blues in mir. Mit dieser Arbeit beschäftige ich mich seit 2006.
Von 2006 bis 2008 habe ich auch an dem Gymnasium ,,Complex School of Accra‘‘ Deutsch unterrichtet und seit Oktober 2008 wurde ich am Goethe-Institut Accra als Lehrkraft angestellt, dessen Bibliothek mir heute von großem Nutzen ist.
Im Rahmen meiner Magisterarbeit war ich im Dezember 2008 am ersten wissenschaftlichen Kongress des Verbandes,, Germanistik in Afrika Subsahara’’ (GAS-VERBAND) an der Universität Ouagadougou beteiligt und habe über das Thema ,,Definition der Migration aus afrikanischer Sicht“ referiert.
Außerdem habe ich auch an vielen kulturellen Veranstaltungen der UNESCO-Clubs von Universitäten Westafrikas teilgenommen (2003 Universität Abomey Calavi in Benin, 2005 Universität Abdou Moumouni in Niger und 2007 Universität Ouagadougou in Burkina Faso).
Ich verfüge über bedeutende Auskünfte betreffend das Kulturerbe des schwarzen Kontinents, sei es in Geschichte oder in Literatur. Was ich meines Erachtens noch bedarf, ist die wahre Begegnung mit dem Bild Europas, mit welchem ich mich bislang nur theoretisch auseinandersetzte.
Wie kann man eine Sprache erforschen, wenn man den Ort, wo die Sprache lebt, gar nicht leibhaftig kennt?
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